Smart farming

Neue Technologien entwickeln sich in rasantem Tempo. Im Mittelpunkt dieses Themas stehen Fragen, die von der Robotisierung bis zur Machbarkeit reichen.

Projekte zum Thema Smart Farming konzentrieren sich unter anderem auf die Weiterentwicklung von Innovationen und die Anwendung neuer Techniken in der Praxis. 

HLB ist erfahren in der praktischen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wir setzen unser Fachwissen in verschiedenen Projekten ein, manchmal als Initiator, manchmal als Partner. Eine Übersicht über aktuelle Projekte zu diesem Thema ist auf dieser Seite zusammengestellt. 

 

Mit einer ausgewählten Gruppe von Landwirten, den Spitzenreitern des Pelotons, wird ein Basispaket für die Präzisionslandwirtschaft entwickelt, mit dem (auch) das Hauptfeld starten kann. Innovation durch Vereinfachung. Ein Basispaket, das die Präzisionslandwirtschaft in der Praxis breit anwendbar macht. Der Mehrwert der Innovation ist daher in erster Linie eine praktikable Anwendung für eine große Anzahl von Betrieben in den Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe.

Projektpartner: HLB BV, Boerenbedrijf Beuling bv, Siebring Akkerbouw, Dacom Farm 

Laufzeit: August 2018 – Dezember 2021 

Das Entwicklungsprojekt für den ländlichen Raum (POP 3) „Flevoland Innovatieland“ geht bereits dem Ende entgegen. Das Projekt soll dazu dienen, verschiedene neue innovative Lösungen in der Praxis kennen zu lernen. Intelligente Präzisionssysteme und Sensortechnologien, die den Zustand des Bodens und der Pflanzen analysieren. Um genauer und wirtschaftlicher (nachhaltiger) auf einen gesünderen Boden und gesündere Pflanzen hinzuarbeiten. Zur Beschleunigung der Einführung von Präzisionstechnologien ist die Weitergabe der gewonnenen Erkenntnisse an die Landwirte in Flevoland ein wichtiger Bestandteil des Projekts.

Das Projekt ist eine Partnerschaft zwischen HLB und der Aeres Hochschule in Dronten. Anfang 2018 beteiligte sich auch die Stichting Veldleeuwerik an dem Projekt.

Studierende des Nebenfachs Gesunde Böden und des Nebenfachs Gesunde Pflanzen haben verschiedene Themen ausgearbeitet, bei denen die Innovationen als Tool eingesetzt wurden. Zu den Innovationen gehören: das Lab in the Box (Liab), das Thrips-Monitoring, die Leafspot-Box.

Im Jahr 2019 startete HLB das Projekt gemeinsam mit 10 Ackerbauern aus Flevoland und 15 Studierenden. Die Ergebnisse des ersten Jahres:

  • In der Provinz Flevoland und im Noordoostpolder gibt es große Unterschiede im Bodenaufbau. Daher gibt es auch Unterschiede im potenziellen Ertrag und in der Pflanzenqualität.
  • Innerhalb der Parzellen wurden große Unterschiede in der Bodenfruchtbarkeit festgestellt. Am größten sind die Unterschiede auf Sandböden. Auf Tonböden waren die Unterschiede oft weniger ausgeprägt.
  • Es scheint eine Korrelation zwischen den Liab-Ergebnissen und dem Grad des Thripsbefalls zu geben.
  • Die mit der Liab-Methode erstellte Aufgabenkarte bietet die Möglichkeit, den Boden sehr präzise zu bewirtschaften.

Eigentlich war beabsichtigt, die Innovationen im zweiten Jahr einer ganz neuen Gruppe von Erzeugern vorzustellen, aber eine Reihe von Teilnehmern aus dem ersten Jahr hatte das Bedürfnis, die anfänglichen Ergebnisse von Liab und insbesondere Thrips zu vertiefen.

Leider trat bei Leafspot im Jahr 2019 ein Systemfehler auf, der den Einsatz des Systems verhinderte. Im zweiten Jahr konnte Leafspot wohl zur Identifizierung einer Reihe von Blattkrankheiten verwendet werden. Die Vertiefung hat sehr gute Ergebnisse erbracht:

Projektergebnisse „Lab-in-a-box“

Liab ist eine Analysemethode, bei der 5 Proben pro Hektar genommen werden und jede Probe aus 40 Stichen besteht. Dies ermöglicht eine sehr präzise Kartierung des Bodens. Damit werden Instrumente zur Kostensenkung und Ertragssteigerung angereicht. Die Einsatzmöglichkeiten von Liab sind vielfältig:

  • Ortsspezifische Düngung
  • Verschiedene Aufgabenkarten – Herbiziddosierung, Düngerausbringung, Pflanz- und Saatabstand
  • Gewinnung von Erkenntnissen und Erstellung von Prognosen über die Zonen auf dem Feld mit größerer Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge.
  • Gewinnung von Erkenntnissen hinsichtlich der Frage, was und wo verbessert werden muss, um qualitativ hochwertige Pflanzen mit gleichmäßigen Erträgen anzubauen.
  • Liab kann auch bei der Auswahl von Sorten, beispielsweise bei Pflanzgut, helfen.

Projektergebnisse beim Tabakthrips-Monitoring

  • Angefangen hat es mit einer bloßen Überwachung auf der Grundlage eines Protokolls. Die Windrichtung war eines der Kriterien für die Platzierung der Klebefallen.
  • Im Laufe des Projekts stellte sich heraus, dass auch Umgebungsfaktoren (wie das Mähverhalten, der Anbau auf benachbarten Flächen, Böschungen etc.), Pflanzen- und damit Bodengesundheit wichtige Kriterien sind.
  • Thripse scheinen den größten Schaden bei gestressten und ungesunden Pflanzen anzurichten. Bei einer gesunden Pflanze scheint das Risiko viel geringer zu sein.
  • Die Effektivität systemischer Wirkstoffe ist in der Regel enttäuschend, da sie bei gestressten Pflanzen eine geringere Wirkung haben. .
  • Wasser (in Form von Niederschlag oder Beregnung) ist die wirksamste natürliche Bekämpfung. Thripse werden abgespült und Niederschlag verringert den Trockenstress.
  • Nach dem Ergebnis des Projekts empfiehlt sich die Erstellung eines Thrips-Kontrollplans.

Projektergebnisse Leafspot-Box

Im Jahr 2020 wurden bei 5 teilnehmenden Erzeugern zahlreiche Messungen durchgeführt. Wir können feststellen, dass Leafspot bei einer Reihe von Krankheiten bereits gut funktioniert, aber es ist noch zu früh, Schlussfolgerungen zu ziehen, beispielsweise in Bezug auf die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln, weil keine oder weniger vorbeugende Spritzungen vorgenommen werden. Es fällt allerdings auf, dass unabhängig vom Spritzverhalten, ob präventiv oder nicht, sowie von der Fruchtfolge etc., in den Rüben aller Teilnehmer Cercospora-Blattflecken festgestellt wurden. Bei den Kartoffeln wurden mit Leafspot bei allen Teilnehmern Alternaria nachgewiesen. In nächster Zeit wollen wir dies weiter analysieren, um mögliche Antworten zu finden.

Das dritte Jahr (2021) wird vor allem für die Zusammenstellung der Ergebnisse, den Wissensaustausch und die Erstellung von Berichten genutzt.

Das POP 3-Projekt Flevoland Innovatieland war ein wichtiger Anstoß für die nachhaltigere Gestaltung der Landwirtschaft. Die Funktionalität der verschiedenen Innovationen, aber vor allem auch die Zusammenhänge, die offenbar zwischen Bodengesundheit, Pflanzenertrag und Schädlings- und Krankheitsbefall der Pflanzen bestehen, stellen einen Mehrwert dar. Mit den Innovationen scheint es möglich zu sein, eine gute Vorhersage zu treffen und genaue Anpassungen vorzunehmen. Dies führt nicht nur zu erheblichen Kosteneinsparungen und höheren Erträgen für den Erzeuger, sondern ist auch besser für die Lebensqualität und die Umwelt.

Es ist noch zu früh, um aus den Ergebnissen dieses Projekts konkrete Schlüsse über die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Innovationen zu ziehen. Um diese weiter zu erhärten und die Zuverlässigkeit zu validieren, werden weitere Feldforschungen durchgeführt.

Im Herbst 2021 wird eine Broschüre als Projektergebnis vorliegen, in der alle Themen, Studien und Erfahrungen ausführlich beschrieben werden.

In den Moorkolonien der Provinzen Drenthe und Groningen untersucht HLB die Möglichkeiten, bei der Unkrautbekämpfung im Ackerbau den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren. In dieser Region ist der Unkrautdruck aufgrund der Bodenbeschaffenheit generell sehr hoch. Dadurch sind die Ackerbauer in hohem Maße von Chemikalien abhängig. Chemische Produkte bergen jedoch Risiken für die Umwelt und die Artenvielfalt.

Um zu erforschen, ob Unkräuter mit weniger oder ganz ohne Chemikalien bekämpft werden können, hat HLB auf Dal- und Sandböden Demofelder mit Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide angelegt. Auf den Demofeldern wurden Streifen angelegt, in denen Unkraut mit weniger Chemikalien oder nur mit mechanischen Methoden bekämpft wird. Die Effektivität dieser Unkrautbekämpfung wird mit der üblichen Methode verglichen.

Die folgenden Videos zeigen einige der Aktivitäten, die im Frühjahr 2020 durchgeführt wurden:

HLB – mechanische onkruidbestrijding – uitleg wiedeg 

HLB – mechanische onkruidbestrijding in zomergerst  

HLB – mechanische onkruidbestrijding in aardappelen 

Dieses Projekt ist eine Partnerschaft zwischen HLB, Wageningen University & Research und Agrarische Natuur Drenthe. Das Projekt wurde mit Unterstützung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums durchgeführt: Europa investiert in seinen ländlichen Raum.

Projektleitung bei HLB: Corine Pinkert

Projektpartner: HLB BV, WUR Open teelten, AND/ANOG

Laufzeit: Februar 2018 – Oktober 2021

Verschiedene Projektpartner werden in diesem Projekt zusammenarbeiten, um den Wissensstand über Anwendungen der Präzisionslandwirtschaft in den Moorkolonien zu verbessern. Zu diesem Zweck arbeitet die Gruppe zweigleisig. Der erste Teil umfasst Demonstrationen im Innovationszentrum Moorkolonien in Valthermond, die durch Vor-Ort-Vorführungen der Drohnentechnologie ergänzt werden. Anwendungsbereiche wie Bodensensoren und Probenahmetechniken, der Einsatz von Apps beim Anbau von Stärkekartoffeln sowie Robotisierung, 5G-Konnektivität, Drohnen und künstliche Intelligenz werden vorgestellt. Der zweite Teil, den die Gruppe entwickeln wird, besteht darin, den Wissensstand auf der Grundlage von drei Studiengruppen mit jeweils 10-15 Landwirten, die durch thematische Workshops für ein breites Publikum von Landwirten und landwirtschaftlichen Beratern in den Moorkolonien ergänzt werden, zu verbessern. Ein besonderer Aspekt dieses Projektteils ist die Verbindung mit Fachoberschülern und dem Bildungswesen. Schülergruppen werden mit den Studiengruppen zusammengeführt, um Lernprozesse zwischen Landwirten und Schülern zu nutzen. Die in diesem Projekt gesammelten Erfahrungen werden für einen breiten Einsatz in den Lehrplänen der Fachoberschulen genutzt, sodass ein indirekter Lerneffekt entsteht, der über den Projektzeitraum hinausgeht.  

Im Rahmen dieses Projekts begleitet HLB eine Reihe von Erzeugergruppen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsplänen für ihre Betriebe. Durch die Beteiligung an diesen speziellen aktiven Erzeugergruppen wird das neue Wissen in Absprache mit den Erzeugern direkt in den Betrieben in der Region getestet.  

Projektleitung bei HLB: Sanne Graafstra          

Projektpartner: HLB BV, St Wageningen Research, N.B. Advies B.V., St Agrarisch Opleidingscentrum Terra, Laufzeit: Januar 2020 – Dezember 2022